Die Neuraltherapie ist eine Regulationstherapie, die über das vegetative Nervensystem arbeitet.
Es gibt verschiedene Regelkreise im Körper, deren Zusammenarbeit vom vegetativen Nervensystem koordiniert wird. Alle Zellen des Körpers kommunizieren miteinander, z.B. über Gewebshormone, die im Gewebe oder über den Lymphfluss und Blutweg transportiert werden und so Informationen von einer Zelle zur anderen bringen. Ist die Kommunikation gestört, z.B. durch eine Narbe, können Schmerzen oder Befindlichkeitsstörungen entstehen.
In der Neuraltherapie kann auf drei verschiedenen Wegen therapeutisch behandelt werden:
- Die Narbenentstörung oder direkte Störfeldbeseitigung
Narben bestehen aus festem, oft verhärtetem Bindegewebe. Damit verbundene Verwachsungen stören oft die Beweglichkeit von Organen, die dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt werden können. Durch direktes Unterspritzen der Narbe findet ein Umbau dieses Gewebes statt. Die Narbe wird wieder weich und durchlässig und ein gestörter Lymph- und Blutfluss normalisiert sich wieder.
- Die Segmenttherapie
Jedes Organ hat eine sogenannte Reflexzone, über die man Einfluß auf die Leistung dieses Organs nehmen kann:
Über intracutane Injektionen in die Segmentzonen nach Head
Über intramuskuläre bzw. subkutane Injektionen in die Zonen nach McKenzie und
Über periostale Injektionen an Knochenreflexzonen
- Injektionen an vegetative Nerven und Ganglien
Hier werden Fehlsteuerungen im Vegetativum direkt behandelt. Diese entstehen oft, wenn ein Störfaktor Jahre oder Jahrzehnte einwirken konnte. So kann es sein, dass das Störfeld zwar ordnungsgemäß beseitigt ist, aber das Nervensystem trotzdem noch fehlerhaft funktioniert und die Krankheitserscheinungen nicht spontan verschwinden. Einer Injektion mit einem Neuraltherapeutikum an einen vegetativen Nerv oder ein Ganglion unterbricht kurzfristig dessen Tätigkeit. Diese muß jetzt von übergeordneten Zentren neu gestartet werden, ein sogenannter "Reset".
Die Injektionen erfolgen mit Procain 1% oder Kochsalzlösung.